C-TIP-HCC

Kipppunkt von Leberzirrhose zu hepatozellulärem Karzinom.

Insgesamt 12 Gruppen arbeiten in einem nicht-invasiven systemmedizinischen Ansatz zusammen, um Signaturen in Gewebe und Zellen bei Patienten mit nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung und Leberzirrhose zu identifizieren, die für das Überschreiten des Kipppunkts von Leberzirrhose zu HCC entscheidend sind.

Wissenschaftliches Konzept
C-TIP-HCC: Wissenschaftliches Konzept: Leberzirrhose ist der stärkste Risikofaktor für die Entwicklung von HCC. Allerdings entwickeln nicht alle Patienten mit Leberzirrhose ein HCC. Es wird ein Modell vorgeschlagen, in dem ein Kipppunkt (TIP) in einem zirrhotischen Regenerationsknoten überwunden werden muss, damit eine maligne Transformation stattfindet.

Der Kipppunkt ist definiert als das Stadium der Leberzirrhose, bei dem geringfügige Veränderungen im Gewebe und Zellen ein Mikroumfeld erzeugen, das die Entwicklung von Krebszellen fördert. Zu den kritischen Gewebe- und Zellparametern gehören strukturelle Veränderungen in der zirrhotischen Leberarchitektur, einschließlich Veränderungen in den zellulären Phänotypen (insbesondere bei hepatischen Sternzellen (HSC), Makrophagen und Hepatozyten), qualitative und quantitative Veränderungen im Matrisom sowie Veränderungen im TGFβ-Signalweg.

Zusätzlich werden longitudinale klinische Daten aus sehr großen nationalen und europäischen Patientenkohorten verwendet, von denen einige bereits im Rahmen von LiSyM (Vorgängerprojekt) gesammelt wurden. Bildgebungs-, OMICS und dynamische Signalwegsdaten werden genutzt, um die bereits entwickelten mathematischen Modelle auf Gewebe-, Zell- und molekularer Ebene weiterzuentwickeln und somit den patientenspezifischen Kipppunkt im zirrhotischen Regenerationsknoten zu definieren. Technisch wird ein mechanistisches, räumlich und zeitlich aufgelöstes Mehrskalenmodell entwickelt, das auf den Gewebe- und Zellparametern basiert und das spezifische Risiko eines einzelnen Patienten mit Zirrhose, den Kipppunkt für die Tumorentwicklung zu überschreiten, durch Modellsimulation bestimmen kann. Das Modell soll in der Lage sein, gefährdete Patienten viel früher zu identifizieren, als dies mit den derzeit klinisch genutzten Ansätzen der Fall ist, die sich hauptsächlich auf die Früherkennung von bereits etabliertem HCC konzentrieren.